Mit massiver französischer Unterstützung drängen die malischen Truppen die islamistischen Rebellen weiter zurück nach Norden. Regierungsverbände eroberten die strategisch wichtige Stadt Kona in der Landesmitte zurück. Die Erstürmung Konas durch Islamisten hatte vergangene Woche die Furcht vor einer Eroberung ganz Malis durch die Jihadisten ausgelöst und Frankreich zum eingreifen bewogen.

"Wir haben Kona völlig unter Kontrolle, nachdem wir dem Feind schwere Verluste zugefügt haben", erklärten Malis Streitkräfte am Freitag. In den Reisfeldern im Umland der Stadt wurde aber offenbar weiter gekämpft. Unabhängige Berichte von vor Ort gab es nicht.

Die französischen Soldaten eroberten örtlichen Behörden zufolge eine zweite Stadt von den Islamisten zurück. Zusammen mit einheimischen Truppen hätten sie die Kontrolle über Diabaly erlangt, sagte der Bürgermeister des Ortes. Die Islamisten hatten Diabaly am Montag eingenommen. Die Stadt markierte bislang die Front im Kampf zwischen ihnen und den Regierungstruppen.

Die Intensivierung des Boden- und Luftkrieges ließ den Strom der Flüchtlinge anschwellen. Das UNO-Flüchtlingshilfswerk erklärte, mehr als 700.000 Menschen könnten sich zur Flucht gezwungen sehen. "Unsere aktuellen Planungen sind eingestellt auf bis 300.000 Menschen, die innerhalb Malis Zuflucht suchen, und 407.000, die in benachbarte Länder fliehen", sagte UNHCR-Sprecherin Melissa Fleming. Das UNHCR baue seine Nothilfe-Kapazitäten in Algerien, Guinea, Mauretanien, Burkina Faso, Niger und Togo aus.

Eine österreichische Beteiligung an einer Militär-Ausbildungsmission für Mali ist derzeit nicht in Sicht. Während Außenminister Spindelegger bekräftigte, einem österreichischen Beitrag nicht abgeneigt zu sein, die diesbezügliche Initiative aber dem Verteidigungsminister zuwies, winkte Darabos unter Verweis auf die laufenden Missionen unter heimischer Beteiligung ab.