Die Europäische Union will so rasch wie möglich Militärausbildner nach Mali schicken. Dies beschlossen die Außenminister der 27 EU-Staaten am Donnerstag in Brüssel. Diese Ausbildner sollen die malischen Streitkräfte in die Lage versetzen, islamistische Aufständische im Norden des Landes zu bekämpfen.

In dem Beschluss der Minister wird keine Zahl für die Größe des Ausbildungseinsatzes genannt. Diplomaten sagten, zunächst gehe man von bis zu 250 Ausbildnern aus. Diese sollen durch etwa 200 Soldaten geschützt werden.

Der niederländische Außenminister Frans Timmermans sagte: "Es ist im Interesse Europas, dass die Dschihadisten und Islamisten nicht die Kontrolle über Mali übernehmen." Die Bedrohung, die von diesen Terroristen ausgehe, betreffe alle Europäer. Sein Land unterstütze daher den französischen Kampfeinsatz in Mali voll. Der nächste Schritt müsse sein, dass die von der UNO mandatierte afrikanische ECOWAS-Truppe im Kampf gegen die Islamisten ein Erfolg werde. Dazu sei Solidarität erforderlich.

Der SPÖ-Delegationsleiter im EU-Parlament, Jörg Leichtfried, kritisierte die Abwesenheit von Außenminister Spindelegger und Staatssekretär Lopatka bei dem Sondertreffen in Brüssel. "Die ehemalige Europapartei ÖVP meldet sich damit beim auch für Österreich wichtigen Krisentreffen politisch ab. Gerade für in Krisenregionen entführte Österreicher ist das ein mehr als schlechtes Zeichen", kritisierte Leichtfried in einer Aussendung.

Frankreich hat seine Truppen für den Kampf im westafrikanischen Mali indes weiter aufgestockt: Inzwischen seien 1.400 französische Soldaten an der "Operation Serval" gegen Islamisten in Mali beteiligt, sagte Frankreichs Verteidigungsminister Le Drian. Insgesamt soll die Truppenstärke nach und nach auf 2.500 Soldaten ausgebaut werden.

In Mali sind am Donnerstag auch die ersten Soldaten der westafrikanischen Eingreiftruppe eingetroffen. Die 40 Streitkräfte aus Togo wurden am Flughafen der Hauptstadt Bamako von französischen und malischen Soldaten begrüßt. Insgesamt will die ECOWAS im Rahmen der Internationalen Unterstützungsmission für Mali (MISMA) 3000 Soldaten zur Bekämpfung der islamistischen Milizen im Norden des Landes entsenden.