Gemeinsam mit malischen Truppen wolle man sich vorerst auf die Stadt Diabaly an der Grenze zu Mauretanien konzentrieren, so Verteidigungsminister Le Drian. Rund einhundert Franzosen seien zudem nach Markala unterwegs, um Islamisten davor abzuhalten eine Brücke zu überqueren.

Bisher sei der malisch-französische Militäreinsatz vor allem im Osten erfolgreich gewesen, sagte der Verteidigungsminister. Im Westen, wo sich auch Diabaly befindet, seien die Islamisten weiterhin stark. Es gebe dort die "härtesten, die fanatischsten, die am besten organisierten, die überzeugtesten und die am besten bewaffneten" Gruppen. Französische Sicherheitskräfte lieferten sich in Diabaly am Mittwoch heftige Gefechte mit islamistischen Kämpfern, hieß es aus Sicherheitskreisen. Bereits am Vortag war die französische Armee zahlreiche Luftangriffe auf Diabaly geflogen, jedoch ohne die Islamisten vollständig vertreiben zu können.

Rund hundert französische Soldaten trafen am Mittwochvormittag auch bei einer strategisch wichtigen Niger-Brücke in Malaka, nahe der Stadt Segou, rund 120 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bamako ein. Ihre Aufgabe sei es, die Brücke zu sichern, um die Islamisten davon abzuhalten weiter nach Süden vorzurücken, erklärte ein Truppensprecher.

Eine Aufklärungstruppe von Experten aus dem EU-Militärstab in Brüssel soll an diesem Sonntag nach Mali aufbrechen, um die Bedingungen für die geplante Militär-Ausbildungsmission der Europäer in dem westafrikanischen Staats zu sondieren. Das ist einer der Punkte, die bei einem Sondertreffen der EU-Außenminister am Donnerstag in Brüssel beschlossen werden soll, verlautete am Mittwoch aus EU-Ratskreisen.

Der französische Präsident Hollande rechnete unterdessen mit einer baldigen Unterstützung Frankreichs durch andere Nationen. "Frankreich war das erste Land, wird aber nicht mehr lange allein sein", sagte Hollande am Mittwoch.

ECOWAS-Einsatz

Der Militäreinsatz der Westafrikanischen Staatengemeinschaft (ECOWAS) könnte bereits innerhalb von 48 Stunden starten. Dies erklärte der malische Militärchef, Ibrahim Dembele, am Mittwoch am Rande einer ECOWAS-Konferenz zum bevorstehenden Militäreinsatz. Bei den Schwierigkeiten, die es gegenwärtig noch auszuloten gelte, handle es sich um "logistische" sowie um die Frage, wo die Truppen stationiert werden sollen, so Dembele. Die deutsche Bundesregierung gab unterdessen bekannt, zwei Transportflugzeuge für die Überstellung von ECOWAS-Truppen nach Mali zur Verfügung stellen zu wollen. Der Terrorismus in Mali sei eine große Bedrohung für Europa, warnte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel nach einem Treffen mit dem Präsidenten der Elfenbeinküste und ECOWAS-Vorsitzenden, Alassane Ouattara: "Ich glaube, dass wir hier unter einem sehr hohen Zeitdruck stehen."

Ouattara betonte, dass ein militärisches Eingreifen sehr wichtig sei und dankte Frankreich. "Ich hoffe, dass die Aktion von allen Europäern mitgetragen wird. Denn wir Afrikaner unterstützen sie", betonte er. Es sei sehr wichtig, "die Terroristen" auf dem Marsch nach Süden aufzuhalten.

Der ECOWAS-Mission sollen rund 3.300 Soldaten angehören, darunter 900 aus Nigeria, jeweils 500 aus dem Niger, Burkina Faso, Togo und dem Senegal, 300 aus Benin und etwa 100 aus Guinea und Ghana.