Frankreich hat seine Militärintervention in Mali ausgeweitet und damit die Nachbarstaaten des westafrikanischen Landes unter Zugzwang gesetzt. Während die Luftwaffe am Dienstag erneut Stellungen der Rebellen im Norden bombardierte, trafen in der Hauptstadt Bamako gepanzerte Militärfahrzeuge der Franzosen ein. Sie sollen sich vermutlich demnächst auf den Weg Richtung Norden machen.

Der französische Präsident Hollande erklärte, die französischen Streitkräfte würden Mali wieder verlassen, wenn dort stabile Verhältnisse herrschten. Frankreich will die anvisierte Truppenstärke von 2.500 Soldaten schnellstmöglich erreichen und so den Boden für den Einsatz westafrikanischer Nachbarn bereiten. Derzeit sind rund 750 französische Soldaten in der früheren Kolonie. Hintergrund sind Befürchtungen, dass die durch die Luftangriffe der Franzosen geschwächten Islamisten untertauchen könnten, sollten die Bodentruppen nicht schnell genug eintreffen.

Eine Verstärkung der Hilfen für die malische Regierung durch das westafrikanische Regionalbündnis Ecowas ließ derweil auf sich warten. Staaten wie Senegal, Burkina Faso oder Niger haben die Bereitstellung von Soldaten zwar angeboten. Doch die Regionalmacht Nigeria warnte, selbst wenn zügig Bodentruppen nach Mali einrückten, müsse noch Zeit für die Ausbildung der Soldaten eingeplant werden. Ein Einsatz von Soldaten westafrikanischer Staaten ist durch ein UNO-Mandat gedeckt.

Die EU kündigte an, ihre Pläne zur Unterstützung des malischen Militärs zu beschleunigen. Die aus Mali erwachsenden Sicherheitsbedrohungen reichten bis nach Europa, sagte die Außenbeauftragte Ashton in Straßburg. Die EU-Regierungen hätten ein Maßnahmenpaket geschnürt, das dem Volk Malis sofortige und dauerhafte Hilfe gewähre. Einzelheiten nannte sie nicht. Am Donnerstag sollten die Außenminister der Union über Hilfen für Mali beraten.