Nigerianische Sicherheitskräfte haben am Sonntag nach eigenen Angaben einen hohen Anführer der radikalislamischen Sekte Boko Haram gefasst. Mohammed Zangina sei ein Mitglied des leitenden Schura-Rates und für die meisten Selbstmord- und Bombenanschläge der Sekte im Norden und Zentrum des afrikanischen Landes verantwortlich, erklärte ein Sprecher der für die Terrorabwehr gebildeten Taskforce.

Zangina sei in Maiduguri, der Hauptstadt des Bundesstaates Borno, gefasst worden, wo er neue Anschläge auf Zivilisten und Sicherheitskräfte vorbereitet habe, teilte die Taskforce laut einem Bericht der nigerianischen Zeitung "Vanguard" (online) mit.

Ein weiteres Mitglied der Boko Haram, die für einen islamischen Gottesstaat im muslimisch geprägten Norden Nigerias kämpft, wurde offenbar in der Hauptstadt Abuja festgenommen. Hassan Pagi Bukar werde derzeit verhört und habe bereits gestanden, für den Diebstahl zahlreicher Autos verantwortlich zu sein, mit denen Selbstmordanschläge verübt wurden, berichtete die Zeitung "Vanguard" am Montag.

Die Sekte hat bei zahlreichen Anschlägen unter anderem auf Christen und ihre Kirchen und auf Polizeistationen seit 2010 rund 1.400 Menschen getötet. Der Name Boko Haram bedeutet in der örtlichen Hausa-Sprache so viel wie "westliche Bildung verboten" oder "westliche Erziehung ist Sünde". Eine der schlimmsten Aktionen war die Anschlagserie auf Kirchen am Christtag 2011, bei der fast 40 Menschen ums Leben kamen.

Nigeria ist mit 160 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Der Süden wird mehrheitlich von Christen bewohnt.