Jene beiden externen Experten, die Mitglieder des Salzburger Finanzbeirats waren, haben am Freitag ihre Funktionen zurückgelegt. Das bestätigte am Samstag Finanzreferent LH-Stv. Brenner. "Das ist der richtige Schritt. Damit wird es möglich, eine neue Struktur im Finanzmanagement aufzubauen", sagte Brenner. Die Auseinandersetzungen der Salzburger Regierungsparteien gingen indes weiter.

Dem Finanzbeirat, dessen Vorsitzender der suspendierte Leiter der Finanzabteilung Eduard Paulus war, gehörten neben Mitgliedern der Finanzabteilung die externen Berater Utz Greiner von Schwabe, Ley & Greiner sowie Lauri Karp von Karp Financial Partners in Tallinn an. Der Beirat fungierte als Beratungsgremium der Finanzabteilung.

In einem Interview in der Samstag-Ausgabe der "Salzburger Nachrichten" sagte Greiner, dass "wir möglicherweise über mehrere Jahre ein Potemkinsches Dorf begutachtet haben". Dass es ein nicht offizielles Derivat-Portfolio gab, habe der Finanzbeirat erst nach der Beurlaubung von Monika R. erfahren, erklärte Greiner: "Unsere Grundlage war der Bericht der Deutschen Bank, da waren die Geschäfte nicht enthalten." Der Beirat habe sich mit den monatlichen Berichten der Deutschen Bank Risk Management Services über das offizielle Derivat-Portfolio befasst.

Die Nervosität der Salzburger Regierungsparteien angesichts der Finanzaffäre und der bevorstehenden Neuwahlen schlägt sich zudem zunehmend auch in der verbalen Auseinandersetzung nieder. Ein Sager von ÖVP-Chef LH-Stv. Haslauer vom Freitag bei der Bürgermeisterkonferenz seiner Partei führte am Samstag zu heftigen Reaktionen bei der SPÖ.

"Mit der Bande habe ich nichts am Hut", hatte Haslauer vor den versammelten schwarzen Ortschefs in Richtung SPÖ gewettert. Salzburgs Landeshauptfrau Burgstaller warf ihrem Regierungspartner umgehend "Aktionismus und Wahlkampfrhetorik" vor. "Dieses Verhalten ist unanständig. Es dient nicht der Sache und schon gar nicht dem Land Salzburg", erklärte die SP-Chefin.