Mit massiven Militärschlägen versucht das syrische Regime den Vormarsch der Rebellen auf die Hauptstadt Damaskus zu stoppen. Wie die syrischen Menschenrechtsbeobachter am Samstag in London mitteilten, gab es dabei erneut Luftschläge gegen Regimegegner im Umland. Vor allem die Ortschaft Al-Nashabiya sei betroffen gewesen, hieß es. Dort habe es zahlreiche Tote und Verletzte gegeben.

Aus der Innenstadt von Damaskus meldeten Aktivisten die Explosion einer Autobombe im dem Stadtteil Rukn ad-Din. Im Christenviertel Bab Tuma schlug eine Mörsergranate ein.

Wie der arabische Fernsehsender Al-Jazeera unter Berufung auf türkische Behörden berichtete, desertierte zudem ein syrischer Luftwaffenpilot. Der Mann habe bei einem Einsatz im Grenzgebiet Syriens Kontakt zum türkischen Militär aufgenommen, berichteten türkische Medien am Samstag. Er sei mit seiner MiG-23 in der Provinz Adana gelandet.

Für die Berichte gab es zunächst keine offizielle Bestätigung. Wegen des Bürgerkriegs setzen sich immer wieder ranghohe Offiziere aus Syrien ab, teilweise mit ihren Familien. Sie werden unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen in das Lager Apaydin gebracht.

Allein am Freitag hat der Aufstand gegen Bashar al-Assad in Syrien den Angaben nach mindestens 140 Menschen das Leben gekostet. Laut Vereinten Nationen gab es seit Beginn des Konflikts im März 2011 mehr als 60.000 Opfer. Der UNO-Sondervermittler Lakhdar Brahimi will in der kommenden Woche bei Gesprächen in den USA und Russland seinen Plan für ein Ende des Bürgerkriegs vorantreiben.