Die Befürworter der allgemeinen Wehrpflicht sind laut einer aktuellen "market"-Umfrage für den Standard weiterhin in der Mehrheit. 54 Prozent der in der Vorwoche Befragten sprachen sich für das bestehende System aus, 46 Prozent für ein Berufsheer. 64 Prozent gehen davon aus, dass die Wehrpflicht ohnehin beibehalten wird – an dieser Erwartung hat sich laut "market" seit August kaum etwas geändert.

Bei den Wählern der beiden Regierungsparteien SPÖ und ÖVP ist die Zustimmung zur jeweiligen Parteilinie deutlich unterschiedlich stark: Während ÖVP-Wähler mit 76 Prozent der Parteilinie folgen und für das Weiterbestehen der Wehrpflicht sind, tun dies laut Umfragedaten nur 54 Prozent der SPÖ-Wähler, die für ein Berufsheer sind.

SPÖ-Chef Faymann wird sich laut Medienberichten jedenfalls zwei Wochen vor der für 20. Jänner angesetzten Befragung in einem Brief an alle Wiener und Burgenländer wenden und sich für eine Abschaffung der Wehrpflicht aussprechen. Unterschreiben werden die Briefe jeweils Wiens Bürgermeister Häupl und Burgenlands Landeshauptmann Niessl.

In den zwei anderen roten Bundesländern - Steiermark und Salzburg - ist dies nicht geplant. SPÖ-Bundesgeschäftsführer Kräuter erklärte dazu gegenüber dem "Standard", die jeweiligen Landeschefs Voves und Burgstaller hätten sich mehrfach sehr skeptisch zur Volksbefragung geäußert - daher sei es „nicht besonders sinnvoll“ gewesen, sie um Unterstützung bei der Kampagne zu bitten.

Am 8. Jänner steht dann ein ORF-"Bürgerforum" am Programm, bei dem laut Medienberichten sowohl Faymann als auch ÖVP-Chef Spindelegger teilnehmen werden. Eine Woche vor der Volksbefragung wird sich Verteidigungsminister Darabos in der ORF-Pressestunde Innenministerin Mikl-Leitner stellen. Ab Freitag startet die SPÖ u.a. auch eine Plakatkampagne.