Parteigründer Frank Stronach hat sich in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit dem kanadischen Nachrichtenmagazin "Maclean's" als "Big Guy" präsentiert, der dem unter einer gigantischen Schuldenlast ächzenden Österreich den Weg aus der Korruption weisen will. Das Land werde seit 50 Jahren von einer Koalition regiert, zeigte er sich nicht ganz faktentreu, es gebe jedes Jahr gewaltige Budgetdefizite und eine gigantische Verschuldung.

Zeitungen als Parteiblätter

Die heimischen Medien sieht Stronach in der Hand einiger weniger Eigentümer, die meisten Zeitungen seien "auf Linie mit der regierenden Partei". Viel Korruption ortet er bei den Krankenversicherungen, die alle über ihre eigene Bürokratie verfügten und von einer Clique geführt würden. Dem ganzen Land drohe der Crash, prophezeite der pensionierte Firmenchef, und er selbst wolle dies vermeiden helfen.

Dass er sich in Österreich und nicht in Kanda engagiere, begründete Stronach damit, hierzulande dringender gebraucht zu werden. So sei der österreichische Wohlstand dermaßen schuldenfinanziert, dass selbst bei einem sofortigen Kurswechsel erst in der vierten Generation alles zurückgezahlt werden könne.

Zu seiner eigenen Steuerleistung betonte der zwischen Kanada, Österreich und der Schweiz pendelnde Ex-Industrielle, sich an die Regeln zu halten. An einem "Big Fish" wie ihm seien alle interessiert, daher beschäftige er einen Haufen Rechtsanwälte und Steuerberater, die alles mit den verschiedenen Regierungen regeln würden.