"Trachtvoll" ist die Unterstützung gewesen, die Bundespräsident Fischer am Montag bei der Erledigung seiner staatsmännischen Pflichten in der Hauptstadt Argentiniens bekommen hat. Als er am Nachmittag vor dem Denkmal von General San Martin im Herzen von Buenos Aires einen Kranz niederlegte, stand nicht nur eine berittene Garde Spalier.

Auch eine lokale Volkstanzgruppe in Lederhosen, karierten Hemden und mit Tirolerhüten war gekommen, um dem Bundespräsidenten und seiner Delegation die Aufwartung zu machen. "Die lustigen Tiroler" waren aber dennoch waschechte Argentinier. Zumindest war dies der Inbrunst zu entnehmen, mit der sie bei dem ehrwürdigen Festakt die argentinische Hymne mitsangen. Folkloregruppen wie diese gibt es in Lateinamerika mehrere. Auch in Argentinien mangelt es nicht an Altösterreichern, eben Nachfahren ausgewanderter Alpenrepublikaner.

In Buenos Aires sind sie in einem eigenen Verein organisiert. Insgesamt gibt es laut Unterlagen der Präsidentschaftskanzlei rund 5.900 Pass-Österreicher in Argentinien, tatsächlich dürften aber weit mehr Österreicherinnen und Österreicher hier leben. Die Zahl von jüdischen Holocaust-Opfern und deren Nachkommen wird auf rund 650 geschätzt.

Das Denkmal im Zentrum von Buenos Aires ist Jose de San Martin (1778 - 1850) gewidmet. Der General war Anfang des 19. Jahrhunderts ein Kämpfer für die Unabhängigkeitsbestrebungen der spanischen Kolonien in Südamerika. Am Abend stand für Fischer noch der Besuch in der Casa Rosada, dem Präsidentenpalast von Buenos Aires, auf dem Programm. Die Audienz bei Christina Fernandez de Kircher wurde letztlich für 19.30 Uhr (Ortszeit) angesetzt. Eine halbe Stunde später als ursprünglich geplant.