Nach VP-Klubobmann Kopf rechnet auch Unterrichtsministerin Schmied mit einem Beschluss zum Ausbau ganztägiger Schulformen im nächsten Ministerrat. Sowohl der Bedarf als auch die Entschlossenheit für einen Ausbau seien vorhanden, so Schmied am Donnerstag. Mit Prognosen sei sie aufgrund der Entwicklungen der letzten Tage und Wochen aber vorsichtig.

Eine von der ÖVP ins Spiel gebrachte Junktimierung mit Themen wie Ethikunterricht lehnt die Ministerin nach wie vor ab: "Das ist Politikstil 1.0, Äpfel mit Birnen zu verquicken." Das Thema Ethikunterricht sei zwar wichtig, aber "noch nicht entscheidungsreif".

Keine Änderungen werde es bei den Voraussetzungen für die Einrichtung von Nachmittagsbetreuung bzw. verschränkter Ganztagsschule mit einem Wechsel aus Unterricht, Freizeit und Betreuung geben. "Ich denke nicht daran, die Rechtslage zu verändern." Bei 15 Anmeldungen für eine Nachmittagsbetreuung hätten die Eltern einen Rechtsanspruch darauf, in bestimmten Fällen sogar bei noch weniger Kindern. Für die verschränkte Form werde weiter eine Zwei-Drittel-Mehrheit der Eltern und Lehrer der betreffenden Klasse nötig sein - "wenngleich ich schon auch anmerke, dass für mich das Votum der Eltern entscheidend sein sollte": "Wenn ein Unternehmer sein Dienstleistungsangebot verbessern will, fragt er vorher auch nicht den Betriebsrat." Im Schulbereich gingen die Uhren aber anders.

Bei einer neuen Bildungsstudie der britischen Verlagsgruppe Pearson, der "Learning Curve 2012", landet Österreich mit Rang 23 unter 50 untersuchten Ländern nur im Mittelfeld. Die Topplätze in dem Report, für den u.a. Ergebnisse internationaler Bildungsvergleichstudien analysiert wurden, gehen an Finnland und Südkorea. Schlusslichter sind Brasilien und Indonesien, Deutschland landet auf Rang 15.