Zur Klärung eines Giftmordverdachts ist der Leichnam des früheren Palästinenserführers Yasser Arafat in Ramallah am Dienstagmorgen exhumiert worden. Wie der offizielle Sender Radio Palästina berichtete, hätten ausländische Experten bereits mit der Entnahme von Proben begonnen. Ihre Untersuchung soll Klarheit bringen, ob der 2004 im Alter von 75 Jahren gestorbene Arafat vergiftet wurde.

Der legendäre Palästinenserführer war im November 2004 in einem Krankenhaus bei Paris gestorben. Die Todesursache konnte damals nicht zweifelsfrei geklärt werden. Seither hält sich bei vielen Palästinensern der Verdacht, der Erzfeind Israel habe den Widersacher vergiftet. Dieser Verdacht verstärkte sich noch, als Schweizer Experten im Juli an der Wäsche Arafats Spuren der radioaktiven Substanz Polonium-210 fanden.

Die Exhumierungsarbeiten in dem Mausoleum in Ramallah haben schon vor zwei Wochen begonnen. Die französische Justiz hatte im August Ermittlungen wegen Mordverdachts eingeleitet, nachdem Arafats Witwe Suha dort Anzeige gegen Unbekannt erstattet hatte. Die Analyse der Überreste Arafats könne bis zu vier Monate dauern, hieß es.