Das Urteile werde nicht zur Stabilisierung der Situation in der Region beitragen. Die Serben in Kroatien würden damit in die Position der Schuldigen gerückt obwohl sie in der kroatischen Krajina Opfer der größten Vertreibung seit dem Zweiten Weltkrieg waren, so Nikolic laut der serbischen Nachrichtenagentur Tanjug am Freitag.

"Während der Militäroperation Sturm ("Oluja") sind mehr als 220.000 Serben vertrieben und Tausende unbewaffnete Männer, Frauen und Kinder getötet worden. Wer trägt dafür die Schuld?", hieß es in der Aussendung des Präsidenten weiter. Er habe keinerlei Veranlassung mehr daran zu glauben, dass das Haager Tribunal "neutral, gerecht und etwas Höheres als Gerichte in Serbien" sei.

Das serbische Volk sei in der neueren Geschichte Opfer von Genozid, brutalsten Verbrechen, Vertreibungen und Torturen gewesen. Nun sollen die Serben als Verbrecher abgestempelt schweigen und sich schämen, echauffiert sich Nikolic in seiner Aussendung. Dieses Paradoxon dürfe sich nicht mehr wiederholen, fordert er.