Die CIA war wegen ihres Umgangs mit der Bengasi-Attacke, bei der am 11. September US-Botschafter Chris Stevens und drei weitere US-Bürger getötet worden waren, in die Kritik geraten. Der Geheimdienst soll der Regierung von Präsident Obama fehlerhafte Informationen über die Hintergründe geliefert haben. Mitglieder von Obamas Regierung brachten den Angriff mit einem in den USA produzierten islamfeindlichen Film in Verbindung und beriefen sich dabei offenbar auf ein CIA-Memo. Erst später schwenkte Obamas Regierung auf die Linie ein, dass es sich um einen "Terrorakt" gehandelt habe.

Die Republikaner sehen in der Bengasi-Attacke ein außenpolitisches Versagen des Präsidenten, dem sie mit den Anhörungen im Kongress auf den Grund gehen wollen. Sie werfen Obama vor, den terroristischen Hintergrund der Attacke zunächst aus wahltaktischen Gründen verschwiegen zu haben. Außerdem kritisieren sie, dass das Konsulat in Bengasi trotz einer Verschlechterung der Sicherheitslage nicht ausreichend geschützt gewesen sei.

Einem Bericht des Nachrichtensenders CNN zufolge wollte Petraeus am Freitag darlegen, dass er "fast unmittelbar" nach dem Angriff einen terroristischen Hintergrund vermutet habe. Er habe eine Beteiligung der in Bengasi ansässigen Islamistengruppe Ansar al-Scharia für möglich gehalten, der Kontakte zum Terrornetzwerk Al-Kaida nachgesagt werden. Gleichwohl habe "Verwirrung" geherrscht, zitierte CNN einen Vertrauten aus Petraeus' Umfeld. Rund 20 Hinweise hätten den Angriff mit dem Film "Die Unschuld der Muslime" in Verbindung gebracht, der in muslimischen Länder für Proteste gesorgt hatte.