Die AHS-Direktoren wehren sich gegen den Vorschlag von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) und Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer (V), dass die Einführung von verschränkten Ganztagsschulen mit abwechselnder Folge von Unterricht und Freizeitteilen künftig auch ohne Zustimmung von Lehrern möglich sein soll. "Ich halte es für einen Skandal, die Gruppe, die für die pädagogischen Maßnahmen zuständig ist, von der Entscheidung auszuschließen", pocht Willhelm Zillner, Sprecher der AHS-Direktoren, gegenüber der APA auf ein Mitspracherecht der Lehrer. Indes wollen künftig auch die Schüler mitreden dürfen.

Damit eine Klasse bzw. eine Schule als Ganztagsschule in der verschränkten Form geführt werden kann, müssen derzeit jeweils zwei Drittel der Eltern der betroffenen Schüler sowie zwei Drittel der unterrichtenden Lehrer zustimmen. Würden die Lehrer künftig bei einer solchen Entscheidung übergangen, werde allerdings deren Widerstand zunehmen, warnt Zillner: "Wie auch immer die Lehrer dazu stehen - bei einer solchen Vorgangsweise werden sie dagegen sein."

Dabei seien Lehrer durchaus nicht generell gegen die verschränkte Ganztagsschule und auch nicht schuld am bisher schleppend verlaufenden Ausbau ganztägiger Schulformen, betont Zillner. Diejenigen, die sich wehren, täten dies, "weil die Rahmenbedingungen nicht geklärt sind". So würden derzeit die Rahmenbedingungen nicht mitgedacht, etwa, dass für ganztägige Formen auch entsprechende Freizeiträume und Lernzonen nötig seien."Ich kann beiden Formen (Nachmittagsbetreuung und verschränkter Form, Anm.) etwas abgewinnen. Aber es braucht dafür eine menschenwürdige Umgebung."

Die VP-nahe Schülerunion hat sich unterdessen am Mittwoch in einer Aussendung gegen den Vorschlag gewehrt, dass künftig die Entscheidung allein bei den Eltern liegen soll. Die Schülervertreter fordern, dass alle drei Schulpartner - also Schüler, Lehrer und Eltern - im Rahmen des Schulgemeinschaftsausschuss (SGA) mitbestimmen können sollen.