Tirols Landeshauptmann Platter tritt weiterhin für die Ganztagsbetreuung ein. Jedoch dürfe die Teilnahme nicht verpflichtend sein, und es müssten die "finanziellen Voraussetzungen" geschaffen werden, sagte er in der ORF-Sendung "Report". Die Frage, ob es einen "verschränkten Unterricht" geben soll, in dem sich Unterricht und Freizeit abwechseln, liegt laut Platter im Bereich der Schulautonomie.

Platter verwies darauf, dass es in Tirol sowohl Angebote von schulischer Nachmittagsbetreuung als auch jene mit verschränktem Unterricht gebe - "je nach Bedarf sind beide Modelle sehr sinnvoll". Das Mitspracherecht über den verschränkten Unterricht will Platter den Lehrern nicht absprechen: "Das ist die Schulautonomie, die wir haben. Ich warne schon davor, dass man hergeht, und verordnet, dass ein verschränkter Unterricht angeordnet wird", sagte er.

Gleichzeitig betonte der Landeshauptmann, sollte keine Einigung möglich sein, sollte es "letztlich auch machbar sein, dass die Politik die Entscheidungen vornehmen kann. Es ist Schulautonomie gegeben, aber es kann nicht sein, dass reine Blockade stattfindet", so Platter.

Schmied jedenfalls wünscht sich für die Zukunft, dass nur mehr die Eltern - ohne Zustimmung der Lehrer - über den verschränkten Unterricht an den einzelnen Schulen bestimmen sollen, wie sie in der "Presse" erklärte. Aber: "Man muss dieser Entwicklung die Zeit geben, die sie benötigt. Wer zu viel von außen vorgeben will, löst vor allem im System Schule rasch Widerstände aus."

Unterstützung bekommt Schmied in diesem Punkt von ranghoher ÖVP-Seite: Auch für Gemeindebund-Präsident Mödlhammer müssen die Eltern in dieser Frage "das entscheidende Wort" haben. "Es darf nicht sein, dass die Lehrer blockieren können", sagte er im "Kurier".