Bei einem Bombenanschlag in der libanesischen Hauptstadt Beirut ist laut Regierungskreisen am Freitag der Chef des Polizei-Geheimdienstes, Wissam al-Hassan, getötet worden. Die Autobombe explodierte im christlichen Viertel Ashrafiyeh im Osten von Beirut. Laut Gesundheitsminister Ali Hassan al-Khalil wurden drei Menschen getötet und 96 verletzt. In anderen Berichten war von acht Toten die Rede.

Wissam al-Hassan war ein Vertrauter des libanesischen Oppositionschefs Saad al-Hariri, der der syrischen Führung von Präsident Assad feindlich gegenübersteht. Ende des Jahres sollte Hassan Chef der Polizei werden. Hassan hatte auch die Untersuchungen des Bombenanschlags geleitet, bei dem 2005 der libanesische Ex-Premier Rafik al-Hariri getötet worden war. Hinter dem Attentat werden das Regime in Syrien und die mit ihm verbündete radikale libanesische Schiitenorganisation Hisbollah vermutet.

Die Explosion ereignete sich in der Hauptverkehrszeit gegen 14.00 Uhr in einer engen Straße in der Nähe des Sassine-Platzes im Viertel Ashrafiyeh. Nur etwa 200 Meter vom Anschlagsort entfernt befindet sich die Zentrale der christlichen Partei Kataeb, auch Phalange genannt, die eine erklärte Gegnerin von Assad ist. In Libanons Nachbarland Syrien wütet derzeit ein blutiger Konflikt zwischen Assads Armee und den Truppen der Aufständischen. Syrien hatte sich jahrzehntelang als Schutzmacht des Libanon verstanden und dort Truppen stationiert.