Die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) macht vorsorglich gegen weitere Zugangsbeschränkungen mobil: "Wir werden uns gegen diese Entwicklungen mit allen Mitteln zur Wehr setzen und für einen offenen Hochschulzugang kämpfen", kündigte der ÖH-Vorsitzende Martin Schott an. Wissenschaftsminister Töchterle steht laut eigenen Aussagen vor einer Einigung über Beschränkungen in Massenfächern.

"Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie die Regierung die Bildungschancen junger Menschen zerstört", kündigt die ÖH an. Die SP-nahen Studentenvertreter werfen Bundeskanzler Faymann Verrat an der Jugend vor: "Dieser Umfaller von Faymann für Zugangsbeschränkungen stellt einen klaren Vertrauensbruch seitens der SPÖ dar", kritisiert der Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) und appelliert an die Parteispitze, nicht zuzustimmen. "Ansonsten kann sich die SPÖ, mit Blick auf den Bundesparteitag, auf Einiges gefasst machen", warnt VSStÖ-Vorsitzende Jessica Müller.

Töchterle hat für das Studienjahr 2013/14 einen Testlauf für die geplante Studienplatzfinanzierung angekündigt, bei der die Unis pro Student eine nach Fächern gestaffelte Summe erhalten sollen. Dazu sollen auch in einigen Massenfächern Platzbeschränkungen eingeführt werden. Als Kandidaten gelten die zwanzig beliebtesten Studien: Jus, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Anglistik, Pädagogik, Germanistik, Architektur, Geschichte, Biologie, Informatik, Wirtschaftsrecht, Wirtschaftswissenschaften, Psychologie, Geografie, Humanmedizin, Dolmetsch, Betriebswirtschaft, Publizistik, Mathematik, Politikwissenschaft und Pharmazie.

Laut einem Bericht der "Presse" (Donnerstagausgabe) soll die Entscheidung für den Testlauf der Studienplatzfinanzierung nun auf die Fächer Architektur, Biologie, Informatik, Pharmazie und Wirtschaftswissenschaften gefallen sein. Die Entscheidung, ob die Fächer bei mehr Interessenten als Plätzen beschränkt werden, sollen laut Bericht die Senate der Unis selbst treffen können.