Bei den Vergeltungsschlägen auf syrischem Boden wurden in der Nacht auf Donnerstag mehrere Soldaten des Regimes getötet, berichtete die oppositionelle Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London. Die Soldaten seien bei einem Posten nahe der Grenzstadt Tel Abyad stationiert gewesen, hieß es. Es gab keine Angaben darüber, wieviele Soldaten getötet wurden.

Eine Abstimmung im UNO-Sicherheitsrat über die von der Türkei geforderte Verurteilung der syrischen "Aggression" wurde inzwischen auf Donnerstag verschoben. Diplomaten zufolge konnte sich der Sicherheitsrat zunächst nicht auf eine Erklärung einigen, die den syrischen Beschuss "auf das Schärfste" verurteilt.

Die Türkei hatte nach dem grenzüberschreitenden Beschuss durch Syrien den UNO-Sicherheitsrat angerufen. Zudem will die Regierung vom Parlament in Ankara die offizielle Ermächtigung, im Nachbarland militärisch eingreifen zu dürfen.

International löste die Ausweitung des Konflikts Besorgnis aus. Die NATO nannte den Angriff auf das türkisches Dorf nach einer eilig einberufenen Sondersitzung der ständigen NATO-Botschafter einen flagranten Bruch internationalen Rechts und eine Sicherheitsbedrohung für den Verbündeten Türkei. Noch vor Bekanntwerden des türkischen Gegenangriffs hatte sich UNO-Generalsekretär Ban zutiefst besorgt über die Lage gezeigt. Die USA verurteilten den syrischen Angriff auf das Dorf und sagten der Türkei ihrer Unterstützung zu.

In dem türkischen Dorf Akcakale waren nach türkischen Angaben mindestens drei aus Syrien abgefeuerte Granaten eingeschlagen, von denen eine vier Kinder und deren Mutter tötete. 13 weitere Menschen wurden verletzt, darunter mehrere Polizisten.