Die "unabdingbare" Aufnahme der Verwirklichung der gemeinsamen Schule der Zehn- bis 14-Jährigen bis 2018 in ein neues Regierungsprogramm will die SPÖ beim anstehenden Parteitag beschließen. Was diese Bedingung allerdings bedeutet, ist für Unterrichtsministerin Schmied eine "Frage der semantischen Auslegung", so die Ministerin am Dienstag.

Für Schmied ist es zunächst wichtig, "dass sich die Partei eindeutig positioniert". Dann sei der Wähler am Zug, und es werde vom Wahlergebnis abhängen, mit welcher Kraft bzw. mit wem man Regierungsverhandlungen führen könne. "Großes Ziel" der SPÖ sei eine "gemeinsame ganztägige Schule der Zehn- bis 14-Jährigen", die derzeitige Neue Mittelschule sei nur ein "Etappenziel".

SPÖ-Bildungssprecher Elmar Mayer formulierte weniger vorsichtig: Die derzeitigen Schultypen der Sekundarstufe I sollen zusammengelegt werden und eine neue Schulform mit innerer Differenzierung entstehen, deren Unterricht ganztägig und in verschränkter Form durchgeführt und in der auf individuelle Förderung gesetzt wird. Man habe das Wort "unabdingbar" gewählt, "weil wir es ernst meinen".

Im Bereich der Pädagogenausbildung sprach sich Schmied für Aufnahmeverfahren für alle angehenden Studenten nach einheitlichen Kriterien aus. Diese sollten keine punktuellen Tests sein, sondern mehrstufige Verfahren. "Den derzeitigen Zustand, dass jemand beim Aufnahmeverfahren an den Pädagogischen Hochschulen durchfällt, dann aber als AHS-Lehrer ins Klassenzimmer kommt, halte ich für untragbar."

Künftig sollen nach SPÖ-Vorstellungen alle Pädagogen - also inklusive Kindergarten und Erwachsenenbildung - an Hochschulen für Pädagogische Berufe ausgebildet werden. Außerdem fordert die SPÖ klare Kompetenzregelungen bei Kindergärten sowie ein flächendeckendes Angebot an ganztägigen Einrichtungen in der Elementarpädagogik.