Ex-BAWAG-Chef Helmut Elsner hat laut "Format" in den USA eine Betrugsklage über 1,4 Milliarden Euro (1,8 Mrd. US-Dollar) gegen BAWAG-Eigentümer und Ex-Manager eingebracht, berichtet das Wochenmagazin in seiner morgen, Freitag, erscheinenden Ausgabe. Elsner, der im ersten BAWAG-Prozess bereits rechtskräftig zur Höchststrafe von 10 Jahren Haft verurteilt worden war und zum derzeit laufenden zweiten Prozess unter Verweis auf seine angeschlagene Gesundheit bisher nie erschienen ist, kämpft um seinen Ruf: "Ich will Rehabilitation - wenn es sich nicht anders ausgeht auch post mortem", zitiert ihn das Magazin.

Die Klagssumme von 1,8 Mrd. Dollar entspreche dem Schaden, der Elsner "durch ein falsches Urteil" aus dem ersten BAWAG-Prozess entstanden sei.

Die Klage richtet sich den Angaben zufolge gegen den amerikanischen BAWAG-Eigentümer Cerberus, EX-ÖGB-Chef und Sozialminister Rudolf Hundstorfer (S), Ex-BAWAG-Chef und Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny, Ex-BAWAG-Aufsichtsrat und ÖGB-Chef Erich Foglar, Ex-BAWAG-Vorstand und ÖVAG-Chef Stephan Koren, den früheren BAWAG-Treasurer Thomas Hackl sowie die beiden Ex-Refco-Chefs Phillip Bennett und Tone Grant und BAWAG-Anwalt Markus Fellner.

Die Genannten, für die die Unschuldsvermutung gilt, sollen ein betrügerisches System zur Verschleierung der Verluste von BAWAG-Geldern durch die Geschäfte des Spekulanten Wolfgang Flöttl in den 1990er Jahren aufgebaut haben. Darüber hinaus sollen sie im in den USA geschlossenen BAWAG-Vergleich Elsner durch Falschaussagen beschuldigt haben, US-Behörden angelogen zu haben. Durch falsche und gefälschte Beweise hätten sie zudem das BAWAG-Urteil gegen Elsner mitverantwortet. Die von Elsner Beschuldigten weisen alle Vorwürfe zurück.