Österreichs Lehrer sind zwar mit 1.776 Stunden zu mehr Jahresarbeitszeit verpflichtet als ihre Kollegen im OECD-Schnitt (1.680 Stunden), verbringen allerdings den größeren Teil ihrer Arbeitszeit abseits des Klassenzimmers. So macht bei Volksschullehrern das Unterrichten knapp 44 und bei Hauptschullehrern nur 34 Prozent ihrer Arbeit aus.

Bei den Volksschullehrern liegt der Wert laut OECD-Vergleichsstudie "Bildung auf einen Blick 2012" nahe am OECD-Schnitt von 47 Prozent, für die Hauptschule allerdings deutlich darunter (42 Prozent). Auch in den 21 untersuchten EU-Ländern wird ein größerer Teil der Arbeitszeit als in Österreich für Unterricht genutzt (47 bzw. 41 Prozent). In Korea allerdings, das etwa bei der PISA-Studie stets unter den besten Ländern zu finden ist, liegt der mit Unterricht verbrachte Anteil an der Arbeitszeit (48 Prozent bzw. 37 Prozent) nahe an den Werten Österreichs.

In zwei Drittel der 35 untersuchten Länder müssen Volksschullehrer mehr Stunden unterrichten als in Österreich. Der Anteil, der dem Unterricht gewidmet werden muss, liegt etwa in den Niederlanden, Portugal und den USA bei fast 60 Prozent. In der Sekundarstufe I gibt es nur fünf Länder, in denen Lehrer zu weniger Unterrichtsstunden verpflichtet sind als an Österreichs Hauptschulen.

Für Österreich können nur Pflichtschullehrer (Volks- und Sonderschule, Hauptschule) in der Studie untersucht werden, da deren Dienstrecht eine Jahresarbeitszeit von 1.776 Stunden vorsieht.