Bundespräsident Fischer hat am Sonntag die Veröffentlichung eines mutmaßlich antisemitischen Cartoons durch FPÖ-Obmann Strache scharf verurteilt. Das sei "der Tiefpunkt politischer Kultur, der sich allgemeine und entschiedene Verachtung verdient", betonte das Staatsoberhaupt in seiner Rede anlässlich der Eröffnung des Brucknerfestes 2012 in Linz.

"Wenn jemand in den politischen Diskurs eine Karikatur einbringt, wo ein feister Kapitalist mit gekrümmter Nase dargestellt wird - nämlich just mit einer gegenüber der ursprünglichen Zeichnung stärker gekrümmten Hakennase - dann ist das eine feige Spekulation mit Überresten des Antisemitismus", betonte Fischer. "Dazu kann man nur in aller Deutlichkeit sagen: So nicht", hielt der Bundespräsident fest.

Der FPÖ-Chef hatte auf der Internet-Plattform "Facebook" eine Karikatur gepostet, auf der ein dicker Banker zu sehen ist, der von einem Regierungsbeamten angefüttert wird. Ersterer trägt eine Hakennase und Davidsterne auf seinem Jacket.

FPÖ weist Kritik zurück

Die Freiheitlichen haben die scharfe Kritik von Bundespräsident Heinz Fischer an FP-Chef Heinz-Christian Strache wegen der Veröffentlichung eines mutmaßlich antisemitischen Cartoons am Montag zurückgewiesen. Fischer sei mit seiner Kritik "unglaubwürdig und wieder mal parteipolitisch motiviert", meinte Generalsekretär Harald Vilimsky in einer Aussendung.