Die Schülerzahlen in Österreich sind im seit Montag laufenden Schuljahr erstmals in praktisch allen größeren Schularten rückläufig. Sogar die berufsbildenden höheren Schulen (BHS), die in den vergangenen Jahren stets zugelegt haben, verlieren Schüler, zeigt eine auf einer Schätzung der Statistik Austria basierende Aufstellung des Unterrichtsministeriums.

Insgesamt geht die Schülerzahl in Österreich um 0,8 Prozent auf 1,125 Mio. Schüler zurück, die Zahl der Taferlklassler sinkt um 1,7 Prozent auf 81.000. Größter Verlierer sind die Polytechnischen Schulen, die nur mehr auf 16.500 Schüler kommen (minus 8,9 Prozent), die berufsbildenden mittleren Schulen (BMS) büßen 2,4 Prozent ihrer Schüler ein (47.500). Ebenfalls im Minus befinden sich die Berufsschulen (134.000, minus 0,9 Prozent), die AHS-Oberstufen (90.000, minus 0,7 Prozent), die Volksschulen insgesamt (327.000, minus 0,4 Prozent) sowie mit den BHS (137.000, minus 0,2 Prozent) erstmals auch die "Zugpferde" der vergangenen Jahre.

Deutlich im Plus sind lediglich die Neuen Mittelschulen (NMS, 87.000 Schüler, plus 53 Prozent), die allerdings primär durch Umwandlungen von Hauptschulen (130.000, minus 21 Prozent) entstehen und daher nicht direkt mit dem Vorjahr verglichen werden können, sowie die Lehrerbildenden Schulen (15.000, plus 2,3 Prozent) und die Statutschulen (17.500, plus 2,5 Prozent). Lehrerbildende Schulen sind primär die Bundesanstalten für Kindergarten- und Sozialpädagogik, Statutschulen sind Privatschulen, die keinem Typus einer öffentlichen Schule entsprechen - also etwa Waldorfschulen oder Montessorischulen. Leichte Zuwächse verzeichnen die Sonderschulen (13.500, plus 0,6 Prozent) und die AHS-Unterstufe (110.000, plus 0,1 Prozent).

Im Vorjahr befanden sich die Volksschulen (und auch die Taferlklassler), die Berufsschulen und die BMHS noch im Plus. Dafür "drehte" die AHS-Unterstufe sich heuer von einem Minus in ein leichtes Plus.