Millionen Syrer hat der Bürgerkrieg in die Flucht getrieben. Nun schlagen die Vereinten Nationen Alarm. "Wenn die Kämpfe weitergehen, wird die Zahl der Flüchtlinge unsere Möglichkeiten überschreiten", warnte der stellvertretende UNO-Generalsekretär Jan Eliasson am Donnerstag. "Inzwischen brauchen schon 2,5 Millionen Menschen in Syrien unsere Hilfe. Damit hat sich die Zahl seit März verdoppelt."

Mehr als 1,2 Millionen Menschen haben laut UNO in öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Moscheen Zuflucht gesucht. "229.000 Menschen sind außerhalb Syriens als Flüchtlinge registriert und die Zahl steigt schnell", sagte UNO-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres. "Flüchtling zu werden ist für viele die einzige Möglichkeit, zu überleben." In den Nachbarländern Syriens kommen die Flüchtlingslager an ihre Kapazitätsgrenze.

Ein iranischer Parlamentarier kritisierte die harten Worte des ägyptischen Präsidenten Mursi gegen das Regime in Syrien scharf. Die US-Regierung begrüßte hingegen die "starken" und "hilfreichen" Worte des ägyptischen Präsidenten. Das geistliche Oberhaupt des Iran warf unterdessen den USA und Israel vor, für den blutigen Konflikt in Syrien verantwortlich zu sein.

Die französische Regierung hat Syriens Machthaber Assad erneut mit einem Militärangriff gedroht, sollte er in dem blutigen Konflikt in seinem Land Chemiewaffen einsetzen. "In diesem Punkt sind wir absolut kompromisslos", sagte Außenminister Fabius.

Der schwedische Außenminister Carl Bildt sagte der syrischen Opposition humanitäre Hilfe zu. Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle kündigte am Freitag an, Deutschland wolle sich während seines Vorsitzes im UNO-Sicherheitsrat im nächsten Monat um eine weitere Isolierung Syriens bemühen.

Indes gingen die Kämpfe weiter. An der Grenze zwischen Syrien und der Türkei wurden nach Medienberichten drei syrische Flüchtlinge durch die Explosion von Landminen getötet. In Aleppo beschossen Truppen von Präsident Assad am Freitag mehrere Wohnviertel mit Granaten. Auch in der Hauptstadt Damaskus sowie im Süden und Osten Syriens, etwa um den Militärflughafen Abu al-Sohur in der nordwestlichen Region Idlib gab es weiter Kämpfe zwischen Aufständischen und Regierungstruppen.