Die ägyptische Armee hat nach eigenen Angaben 20 bewaffnete Angreifer auf der Sinai-Halbinsel getötet. Diese hätten Sicherheitsposten attackiert und seien von den Streitkräften am Boden und aus der Luft beschossen worden, sagte ein Kommandant am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Drei Panzerwagen der Angreifer seien zerstört worden. Die Gefechte in dem Dorf Al-Toumah dauerten noch an.

Seit dem Sturz des Machthabers Hosni Mubarak im vorigen Jahr klagt Israel über laxe ägyptische Sicherheitsvorkehrungen auf der seit dem Friedensvertrag entmilitarisierten Sinai-Halbinsel. Dort hat die Aktivität von islamistischen Gruppen seit dem Beginn des Volksaufstands im Jänner 2011 zugenommen.

Nach Berichten von Augenzeugen hatten Bewaffnete in den Geländewagen, von denen die Kennzeichen entfernt worden waren, das Feuer aus automatischen Waffen eröffnet. Die Sicherheitskräfte erwiderten das Feuer, woraufhin die Angreifer mit hoher Geschwindigkeit davonfuhren. Einheiten der Armee nahmen umgehend die Verfolgung auf.

Erst am Sonntag hatten unbekannte Bewaffnete auf der Halbinsel Sinai 16 ägyptische Soldaten in der Nähe des palästinensischen Gazastreifens getötet. Anschließend waren mehrere Angreifer mit einem erbeuteten gepanzerten Fahrzeug nach Israel eingedrungen, wo sie vom israelischen Militär getötet wurden.

Der islamistische Staatspräsident Mursi blieb am Dienstag dem Staatsbegräbnis der getöteten ägyptischen Soldaten fern - aus Sicherheitsgründen, wie es hieß. Ministerpräsident Hisham Kandil wurde von einem aufgebrachten Mob an der Teilnahme gehindert.

Die USA haben unterdessen eine engere Zusammenarbeit mit Kairo bei der Terrorabwehr angekündigt. US-Außenministerin Clinton sicherte Premier Kandil am Dienstag Unterstützung zu für die Bemühungen der ägyptischen Regierung, die Sicherheitslage in der Region zu verbessern. Gewaltsamer Extremismus stelle eine Gefahr für Ägypten, die Nachbarn Ägyptens und auch für Amerikaner dar, sagte US-Außenamtssprecher Patrick Ventrell dazu. Die USA seien zudem der Sicherheit Israels verpflichtet.