Die Koalitionsregierung in Athen hat sich nach mehrstündigen Beratungen auf ein neues, 11,5 Milliarden Euro umfassendes Sparprogramm geeinigt. Zugleich bekräftigte die Regierung ihre Forderung nach mehr Zeit für die Umsetzung von Reformen."Der Vorschlag des Ministerpräsidenten ist von den politischen Führern akzeptiert worden" , erklärte Finanzminister Minister Yannis Stournaras am Mittwochabend.

Sozialistenchef Venizelos forderte als Gegenleistung von der Troika aus Europäischer Union, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) eine Streckung bei der Erreichung der Sparziele. Er stelle diese Forderung aber zum Wohle des Landes zunächst zurück, sagte der Koalitionspolitiker. Griechenland muss sein Haushaltsdefizit von derzeit über neun Prozent bis zum Ende des Hilfsprogramms 2014 auf das Maastricht-Ziel von unter drei Prozent drücken.

"Die griechische Regierung wird (der Geldgeber-Troika) einen Vorschlag für das 11,5 Milliarden Euro Sparprogramm machen", sagte Fotis Kouvelis, Chef der kleinsten Partei der Athener Regierungskoalition, der Demokratischen Linken (DIMAR), im griechischen Fernsehen. Vorangegangen war ein Treffen des konservativen Ministerpräsidenten Samaras mit Kouvelis und Venizelos. Details des Sparprogramms nannte Kouvelis nicht.

Seit Wochen haben die Parteispitzen über die von den Geldgebern Griechenlands geforderten zusätzlichen Einsparungen gestritten. Schon einige Male wurde eine Annäherung verkündet. Von diesem Sparprogramm und weiteren Reformen in dem pleitebedrohten Euroland hängt ab, wie der Bericht der sogenannten Troika der internationalen Geldgeber von EU, EZB und IWF ausfällt. Die Experten der Geldgeber prüfen derzeit in Athen die Bücher. Griechenland benötigt dringend weitere Hilfen, um einem möglichen Staatsbankrott zu entgehen.