Die ehemalige Präsidentschaftskandidatin Segolene Royal (PS) hat mit einer Aussage zur Herkunft ihrer Parteikollegin, der Frauenministerin und Regierungssprecherin Najat Vallaud-Belkacem, für Aufregung gesorgt. Ihren Posten habe Vallaud-Belkacem nur ihrer nordafrikanischen Herkunft zu verdanken, soll Royal dem Wochenmagazin "Le Point" gesagt haben. Die ehemalige Lebensgefährtin von Präsident Francois Hollande (PS) dementierte via dem Kurznachrichtendienst Twitter, die Aussagen jemals getätigt zu haben.

Der Autor des Artikels, Said Mahrane, bestätigte hingegen - ebenfalls via Twitter - den Wahrheitsgehalt der Äußerungen Royals. "Sie wäre vielleicht nicht dort, wenn sie Claudine Dupont heißen würde", zitierte "Le Point" die Politikerin weiter. Vallaud-Belkacem müsse "akzeptieren, deshalb (wegen ihrer Herkunft, Anm.) an den Posten gekommen zu sein". Royal, die Präsidentin der Atlantikregion Poitou-Charente, hatte selbst keinen Regierungsposten erhalten und auch den Einzug ins Parlament bei den Wahlen im Juni verpasst.

Najat Vallaud-Belkacem kam im Jahr 1977 in Marokko zur Welt und war während des Präsidentenwahlkampfs von 2007 Royals Sprecherin. Auch bei den sozialistischen Vorwahlen vom Herbst 2011 hielt sie dieses Amt inne. "Stoppt diese sinnlosen Polemiken", appellierte die Ministerin am Samstag auf Twitter. Sie betonte außerdem, dass sie Royals Twitter-Nachricht Glauben schenke. Royal betonte in einer Aussendung weiter, dass Belkacem die ihr anvertrauten Verantwortungen "vollauf verdient" habe und lobte das "Talent" der gebürtigen Marokkanerin.