Das BZÖ meinte, Scheuch müsse selbst wissen, was zu tun sei, legte ihm aber per Aussendung den Rückzug nahe.

Für den Kärntner SPÖ-Obmann Peter Kaiser hat Scheuch "ein Mindestmaß an politischem Anstand zu beweisen und seine Funktionen bis zu einem rechtskräftigen Urteil zurückzulegen". Der FPK-Chef solle sich am Kärntner ÖVP-Obmannes Josef Martinz orientieren, der seine Regierungsfunktion noch vor Bekanntwerden seiner Anklage ruhend gestellt hat. Kaiser forderte auch Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK) auf, auf Scheuch einzuwirken.

Auch SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas verlangte rasche Konsequenzen. "Wenn Scheuch auch nur einen Funken Anstand hat, muss er jetzt sofort seinen Hut nehmen und sich aus allen politischen Funktionen zurückziehen."

Negieren wäre "falsches Signal"

"Uwe Scheuch muss selbst wissen, was er zu tun hat. Dasselbe muss aber auch für Landeshauptmann Dörfler und für den Rest der FPK gelten", meinte der geschäftsführende Kärntner BZÖ-Obmann Sigisbert Dolinschek. "Ein einfaches Negieren dieses Urteilsspruches durch die FPK aber auch durch die FPÖ wäre jedenfalls "das völlig falsche Signal, denn die Menschen wollen nun ganz klare eindeutige Konsequenzen". Scheuch sei nur noch "eine große Belastung" für das Land Kärnten. Aus diesem Grund täte dieser gut daran, sich aus der Politik zurückzuziehen.

Grünen-Landessprecher Frank Frey rief den FPK-Parteiobmann "zum endgültigen Rücktritt" auf: "Auch wenn das ausgesprochene Strafmaß keinen automatischen Amtsverlust nach sich zieht: Uwe Scheuch ist mit dem heutigen Tag ein zweifach in erster Instanz (nicht rechtskräftig) verurteilter Politiker." Mit jedem weiteren Tag im Amt schädige er Kärnten mehr. "Diesmal gibt es für Scheuch kein Schlupfloch mehr, er muss seine Ämter unverzüglich zurücklegen. Damit würde er Kärnten zumindest einmal einen guten Dienst erweisen", so Frey.