In diesem Fall ist es eher krank sparen als gesund sparen: Die Lage in den griechischen Spitälern wird wegen der Sparmaßnahmen immer dramatischer. Die größte Klinik in der nördlichen Metropole Thessaloniki führt seit Tagen keine kardiologischen Untersuchungen und Operationen mehr durch. Auf der Insel Chios müssen die Patienten selbst Gips kaufen, damit die Ärzte Arme und Beine behandeln können.

"Meine Kollegen können keine Stentimplantationen durchführen", sagte am Montag ein Spitalsarzt der Klinik in Thessaloniki. Das Spital habe kein Geld mehr, um die Stents (Gefäßstütze) zu kaufen. Die Staatsanwaltschaft von Thessaloniki ordnete eine Untersuchung an. Dabei soll festgestellt werden, inwiefern der Mangel an medizinischem Material Menschenleben gefährdet.

In den Städten Serres und Larisa bekommen die Patienten ständig Geflügel zu essen, weil die Direktion kein Geld für Fisch oder Kalbfleisch hat, berichteten Zeitungen. Die Großhändler von Medikamenten und medizinischem Material beliefern die wichtigsten Spitäler nur noch gegen Barzahlung.