Unter dem Eindruck des Syrienkonflikts beginnt am Sonntag in St. Petersburg ein zweitägiger EU-Russland-Gipfel. Nach Angaben des ständigen EU-Ratspräsidenten Herman Van Rompuy steht neben der Lage in Syrien auch der Kampf gegen die Wirtschafts- und Finanzkrise in Europa auf dem Programm. Zudem soll über das iranische Atomprogramm und Menschenrechtsfragen gesprochen werden. Mehrere EU-Staaten wollen den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einer schärferen Gangart gegen die syrische Staatsführung bewegen.

US-Außenministerin Hillary Clinton und ihr russischer Kollege Sergej Lawrow haben indes die Notwendigkeit eines gemeinsamen Vorgehens angesichts der Gewalt in Syrien betont. Die beiden Politiker hätten am Samstag über die Situation in Syrien telefoniert, hieß es aus US-Kreisen in Stockholm, wo sich Clinton aufhielt. "Sie waren sich beide einig, dass sie zusammenarbeiten müssen."

Wegen Syrien, wo Präsident Bashar al-Assad seit mehr als einem Jahr Proteste der Bevölkerung blutig niederschlagen lässt, hatte es zuletzt deutliche Spannungen zwischen Washington und Moskau gegeben. Seit März 2011 wurden nach Angaben der Opposition mehr als 13.400 Menschen getötet. Vor allem das russische Zögern bei einer eindeutigen Verurteilung des Massakers von Houla, bei dem Ende Mai mehr als hundert Menschen getötet wurden, hatte die USA heftig erzürnt.