Der in Bahrain zu lebenslanger Haft verurteilte Dissident Abdulhadi al-Khawaja hat nach 110 Tagen einen Hungerstreik beendet. Das bestätigte sein Anwalt Mohammed al-Jishi am Montag. Khawaja besitzt neben der bahrainischen auch die dänische Staatsbürgerschaft.

Ein Militärgericht hatte den Menschenrechtsaktivisten im Juni 2011 wegen seiner Rolle bei Massenprotesten gegen die Königsfamilie zu lebenslanger Haft verurteilt. Am 8. Februar trat er in den Hungerstreik, um gegen seine Verurteilung zu protestieren. Vom 23. April an wurde Khawaja nach Angaben von Unterstützern zwangsernährt.

Inzwischen hat die Justiz ein neues Verfahren gegen ihn und 20 weitere Regimekritiker vor einem Zivilgericht angeordnet. Zum Prozessbeginn am Dienstag vergangener Woche schob man Khawaja, der nach eigenen Angaben in der Haft misshandelt wurde, in einem Rollstuhl in den Saal.

Khawajas 29 Jahre alte Tochter Zainab wurde zwei Tage später zu einem Monat Haft verurteilt. Die Tochter hatte im April an einer Solidaritätskundgebung für ihren Vater teilgenommen.

Neben dem Ende des Hungerstreiks bewegte die Protestbewegung in Bahrain am Montag noch eine zweite Nachricht. Der Gründer des Bahrain Zentrums für Menschenrechte, Nabeel Rajab, wurde gegen Kaution aus der Haft entlassen. Er war vor rund drei Wochen festgenommen worden, nachdem er mehrfach öffentlich Kritik an König Hamad geäußert hatte. Rajab sagte nach seiner Freilassung, er sei jetzt noch entschlossener, gegen die "Tyrannen" vorzugehen, die Bahrain regierten.