Um der krisengeschüttelten AUA entgegenzukommen und die heimischen Flughäfen zu entlasten, drängt Finanzministerin Maria Fekter in der Koalition auf eine Reduzierung der Ticketsteuer auf Kurzflüge um einen Euro - von acht auf sieben Euro. Die Airline-Industrie, die keine große Freude mit der Ticketsteuer hat, würde sich so sechs Millionen Euro sparen. Die Ministerin will das Vorhaben bald im Ministerrat beschließen. Doch es scheitert derzeit, heißt es in ÖVP-Kreisen gegenüber der Kleinen Zeitung, an der "Hinhaltetaktik der SPÖ" beim Abgabenänderungsgesetz. Die SPÖ bestreitet dies mit dem Hinweis, es liege kein Vorschlag auf dem Tisch.

Die Ministerin orientiert sich dabei an den Deutschen, die zu Jahresbeginn die Abgabe auf Kurzstrecken um 50 Cent (auf 7,50 Euro) verringert haben. Dem Finanzministerium bescherte die Ticketsteuer im letzten Jahr Mehreinnahmen von 60 Millionen Euro. In Österreich wird die Ticketabgabe seit April 2011 eingehoben. In Österreich ist die Abgabe etwas geringer als in Deutschland: bei der Mittelstrecke sind es 20 Euro (23,45 Euro in Deutschland), bei der Langstrecke 35 Euro (42,18 Euro in Deutschland). Der deutsche Fiskus lukrierte voriges Jahr aus der neuen Steuer knapp eine Milliarde Euro.