Pierre Moscovici, einer der engsten Mitarbeiter des neu gewählten französischen Präsidenten Hollande, ist zuversichtlich, dass sich Frankreich und Deutschland über die Mittel zur Bekämpfung der Krise einigen werden. "Es ist nicht immer leicht, man muss neue Kompromisse finden und errichten, aber ich hoffe, dass dies wie immer der Fall sein wird", sagte der Ex-Europaministerim im Sender "BFM TV".

Moscovici reagierte damit auf Erklärungen der deutschen Bundeskanzlerin Merkel, die am Samstag sagte, sie erwarte sich eine "gute Zusammenarbeit" mit Hollande. "Ich denke das Wichtigste ist, dass sie sich treffen, dass sie ihre Ideen austauschen, und dann dass man weiterkommt", betonte der sozialistische Abgeordnete, der für einen wichtigen Ministerposten in Hollandes künftiger Regierung gehandelt wird.

Präsident Hollande wird nach seiner offiziellen Amtseinführung am Dienstag nach Berlin fliegen, wo noch am selben Abend eine Aussprache mit Merkel auf dem Programm steht. Hollande hatte während des Präsidentschaftswahlkampfs versprochen, den Fiskalpakt erneut zu verhandeln und um Maßnahmen zur Konjunkturförderung anzureichern.

Berlin widersetzt sich dem Vorhaben mit Entschiedenheit. Angela Merkel gab jüngst allerdings ihr Einverständnis für eine "Wachstumsagenda", während Hollandes Berater in Wirtschaftsfragen, Michel Sapin, der deutschen Bundeskanzlerin insofern recht gab, als man zur Konjunkturankurbelung nicht das öffentliche Defizit anheben dürfe. Sapin wird bereits als neuer Finanzminister gehandelt.