Der chinesische Bürgerrechts-Aktivist Chen Guangcheng rechnet damit, dass die Regierung in Peking ihre Zusage bezüglich einer Ausreiseerlaubnis in die USA einhalten wird. "Ich bin zuversichtlich, dass sich die Situation, so wie sie jetzt in der Öffentlichkeit steht, nicht mehr rückgängig machen lässt", sagte Chen in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung".

Am Montag habe ihn ein Beamter besucht und gesagt: "Mach dir keine Sorgen, die Zentralregierung hat bestimmt, dass es bei deiner Passausstellung keine Probleme geben soll. Alles ist in Arbeit."

Chen geht laut dem Interview auch davon aus, dass er wieder in seine Heimat zurückkehren dürfen werde. "Das ist schließlich nichts anderes als die Sicherstellung meiner Menschenrechte. Unsere Verfassung garantiert jedem Chinesen Bürgerrechte und Freiheit."

Er werde sich auch dann in China für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen: "Die Menschenrechte sind etwas Intuitives. So wie ein Mensch ausweicht, wenn jemand ihn zu schlagen versucht, so sehnt er sich nach der Einhaltung seiner Rechte. Ich bin mir sicher, dass auch die Regierung wissen will, welche Probleme es in China gibt. Um sie zu lösen, führt an der Einhaltung der Menschenrechte kein Weg vorbei."