Rund 18 Stunden nach Beginn des Angriffs der Taliban sind die Kämpfe am Montag in Kabul nach Angaben der afghanischen Polizei beendet worden. "Alle Terroristen sind getötet worden. Wir haben die Lage jetzt unter unserer Kontrolle", sagte der Polizeichef der afghanischen Hauptstadt, General Ayoub Salangi. Jetzt werde noch nach übriggebliebenen Bomben und Granaten gesucht.

Die Angreifer hätten während ihrer Offensive auch 35 Geiseln genommen, die von Sicherheitskräften befreit worden seien. Nur eine Frau sei leicht verletzt worden, erklärte Salangi.

Ein Sprecher des afghanischen Innenministeriums sagte, die Sicherheitskräfte seien in der Nähe des Parlaments wieder attackiert worden. Unterdessen seien die Angreifer jedoch bei Gefechten mit den Sicherheitskräften getötet worden. Die Operation gegen die Aufständischen sei abgeschlossen, sagte er.

Die Nacht über und bis in die Früh hinein waren in der afghanischen Hauptstadt Schüsse und Explosionen in der Nähe des Parlaments zu hören, berichteten Augenzeugen. Ein Aufständischer sei ins Parlament eingedrungen und habe sich dort verschanzt, nach Angaben der Sicherheitskräfte wurde er getötet.

Die Rebellen in einem Gebäude im Diplomatenviertel erwiderten den Angriff mit Schüssen, wie ein ranghoher Polizeioffizier sagte. Den Sicherheitskräften sei es gelungen, in das Gebäude einzudringen. Dann sei wieder Ruhe eingekehrt.

Ein NATO-Sprecher sagte, die internationalen Truppen hätten die Afghanen aus der Luft unterstützt. Aufständische schossen mit automatischen Waffen auf Spezialkräfte der afghanischen Armee und Polizei. Diese setzten Panzerfäuste ein.

In Kabul waren am Sonntag unter anderem das Parlament sowie die Botschaften Deutschlands und der USA im Diplomatenviertel von den Taliban angegriffen worden. Die Islamisten bekannten sich zu den Attacken, bei denen mehrere Menschen verletzt, aber außer Selbstmordattentätern niemand getötet wurde. Die Taliban hatten am Sonntagnachmittag an drei Stellen in Kabul und in drei afghanischen Städten ihre "Frühjahrsoffensive" begonnen. Es seien zwei Polizisten und mindestens 19 Aufständische getötet worden.