Tausende Islamisten haben am Freitag in Kairo dafür demonstriert, ranghohe Mitglieder der früheren Staatsführung von Husni Mubarak von den Präsidentenwahlen auszuschließen. "Keine Überbleibsel des alten Regimes", riefen die Demonstranten auf dem zentralen Tahrir-Platz in der ägyptischen Hauptstadt. Zu der Demonstration hatten die Muslimbruderschaft und Salafisten aufgerufen.

Der Protest richtet sich vor allem gegen Omar Suleiman, den ehemaligen Geheimdienstchef, der kurzzeitig Vizepräsident war und nun bei den Wahlen Ende Mai selbst Staatschef werden will. Am Donnerstag beschloss das Parlament eine Gesetzesänderung, die ehemaligen ranghohen Mitgliedern der gestürzten Staatsführung die Ausübung von Staatsämtern verbieten soll. Die Regelung muss jedoch noch vom übergangsweise herrschenden Militärrat gebilligt werden. Sie sieht vor, frühere Vizepräsidenten, Regierungschefs und Führungsmitglieder von Mubaraks Regierungspartei für zehn Jahre von hohen Ämtern auszuschließen. Auch hochrangige Politiker, die in den zehn Jahren vor dem Sturz Mubaraks im Februar 2011 unter ihm dienten, sind der Gesetzesänderung zufolge von dem Ausschluss betroffen.