Der ungarische Präsident Pal Schmitt tritt nicht zurück. Das erklärte Schmitt am Freitagabend im öffentlich-rechtlichen TV. Schmitt war unter schweren Rücktrittsdruck geraten, nachdem ihm sein Doktortitel nach dem Nachweis eines Plagiatvergehens aberkannt wurde.

Schmitt begründete seine Entscheidung damit, das er keinen Zusammenhang sieht zwischen seiner vor 20 Jahren geschriebenen Doktorarbeit und seinem Amt als Staatspräsident.

Für Opposition "peinlich und unverfroren"

Der ungarische Staatschef betonte in dem Interview erneut, er habe seine Doktorarbeit vor 20 Jahren in gutem Glauben und nach bestem Wissen und Gewissen geschrieben. 20 Jahre lang habe ihn niemand darauf aufmerksam gemacht, bei der Nutzung der Quellen einen Fehler gemacht zu haben.

Der Staatschef kritisierte den Senat der Semmelweis-Universität, der ihm den Doktortitel aberkannte, "ohne ihn angehört zu haben". Schmitt sagte, er werde beginnen, seine PhD-Arbeit zu schreiben. Als "peinlich und unverfroren" bezeichneten die oppositionellen Sozialisten (MSZP) die Rechtfertigung Schmitts in dem Interview. Ungarn habe eine Rücktrittserklärung des Staatschefs erwartet. Nun trage Premier Viktor Orban die Verantwortung, Schmitt abzusetzen, da dieser von Orban immerhin auf den Posten gesetzt worden sei.