Nachdem am Wochenende Saudi-Arabien den Rückzug seiner Beobachter aus Syrien angekündigt hatte, folgen nun auch die anderen Golfstaaten. Das kündigte der Golfkooperationsrat am Dienstag in einer öffentlichen Erklärung an. Der Konflikt zwischen dem Regime von Präsident Assad und den Regierungen der anderen arabischen Regierungen spitzt sich damit weiter zu.

Der Golfkooperationsrat geht davon aus, dass "das Blutvergießen und das Töten unschuldiger Menschen weitergehen wird" und Syrien sich nicht an die Resolutionen der Arabischen Liga halten werde. Diese hatte am Wochenende die Bildung einer Regierung der Nationalen Einheit vorgeschlagen. Außerdem schlug sie vor, Assad solle seine Machtbefugnisse an Vizepräsident Sharaa übergeben.

Syriens Außenminister Muallem sagte mit Bezug auf diesen Vorschlag: "Die arabischen Staaten versuchen die Zukunft Syriens zu gestalten ohne Rücksicht auf die Wünsche des Volkes, so als wären wir ein Land ohne eigenen Willen."

Saudi-Arabien hatte am vergangenen Wochenende während einer hitzigen Debatte bei der Arabischen Liga in Kairo erklärt, der Einsatz der Beobachter sei nicht erfolgreich. Die Arabische Liga hatte schrittweise seit Dezember rund 160 Beobachter nach Syrien geschickt, um die Freilassung politischer Gefangener und den Abzug des Militärs aus Protesthochburgen wie Homs, Hama, Idlib, Daraa und Deir as-Saur zu überwachen.

Nach Angaben der Protestbewegung begann die Armee am Dienstag eine Offensive in der Stadt Hama. Am Montag seien landesweit 34 Menschen von den Truppen des Assad-Regimes getötet worden. Am Dienstag seien sieben Menschen gestorben. Der Aufstand gegen Assad, der vor allem die ländlichen Gebiete erfasst hat, hatte im März 2011 begonnen. Seither sollen nach Schätzungen der Vereinten Nationen mehr als 5.500 Menschen getötet worden sein.