Verteidigungsminister Darabos hat den Startschuss für seine Pilotprojekte zur Erprobung eines Berufsheeres gegeben. Die Versuche sollen drei Jahre dauern und acht bis zehn Mio. Euro kosten. Dieses Geld soll über "Umschichtungen" aus dem laufenden Budget kommen. Unter anderem dürften Bauvorhaben zur Finanzierung der Pilotprojekte verschoben werden, nähere Details wurden noch nicht preisgegeben.

Die Pilotprojekte finden auf drei Ebenen statt: In Salzburg und Niederösterreich werden zwei Miliz-Pionierkompanien mit jeweils 115 Soldaten aufgestellt. Die Soldaten erhalten eine Jahresprämie von 5.000 Euro. Dafür erklären sie sich bereit, pro Jahr rund zwei Wochen für Übungen bzw. erforderliche Einsätze zur Verfügung zu stehen. Weiters wird in mehreren Gebäuden, darunter einige Amtsgebäude und das Ministerium selbst, auf die Verwendung von Grundwehrdienern als Systemerhalter verzichtet. Ihre Aufgaben als Köche, Fahrer und der gleichen werden andere ausüben. Schließlich wird das Jägerbataillon 25 in Klagenfurt als "Musterverband" aufgestellt. Das Bataillon soll bis Mitte 2014 neben den bereits heute bestehenden 150 Berufssoldaten über ca. 350 weitere Berufs- und Zeitsoldaten verfügen.

Die Pilotprojekte verursachen Kosten von bis zu zehn Mio. Euro, heuer sind es 1,8 bis zwei und in den Folgejahre jeweils drei bis vier Mio. Euro. Ein Großteil - über eine Mio. Euro - werden die Prämien für die Milizsoldaten ausmachen. Wie viel für den Ersatz der Grundwehrdiener aufgewendet werden muss, ist noch nicht ganz klar. Darabos bezeichnete die Kosten trotz angespannter Budgetlage als "gerechtfertigt". Finanziert werden die Versuche durch Einsparungen in anderen Bereichen.

Generalstabschef Entacher meinte, dass "die Umschichterei" machbar sei. Er machte aber klar, dass das Bundesheer für die Pilotprojekte auf etwas verzichten wird müssen: "Etwas wird es irgendwo nicht geben." Als Beispiel nannte er die Verschiebung von Bauvorhaben.