Nach dem Selbstmordanschlag in Damaskus mit 26 Toten hat sich UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon besorgt über die Lage in Syrien geäußert. "Ich bleibe tief besorgt wegen der sich verschlechternden Lage in Syrien, wo seit März vergangenen Jahres Tausende ihr Leben verloren und Menschen weiterhin täglich getötet werden", sagte Ban. Jede Gewalt sei "unannehmbar" und müsse "sofort gestoppt" werden.

Bei dem Selbstmordanschlag zur Zeit des Freitagsgebets waren in Damaskus nach offiziellen Angaben 26 Menschen getötet und 63 weitere verletzt worden. Syriens Regierung und Opposition machten sich gegenseitig verantwortlich, die Muslimbrüder verlangten eine internationale Untersuchung. Der syrische Nationalrat, in dem die wichtigsten Oppositionsgruppen vertreten sind, gab der Regierung die Schuld. Die Regierung wiederum sah Islamisten hinter der Tat.

Sicherheitskräfte erschossen zudem acht Menschen, als in ganz Syrien zehntausende Menschen erneut gegen Staatschef Bashar al-Assad demonstrierten. Nach UNO-Schätzungen sind seit Beginn der Proteste gegen das Assad-Regime im Frühjahr schon mehr als 6.000 Menschen ums Leben gekommen.

Demonstration der Unterstützung für Assad

Zwei russische Kriegsschiffe sind einem Agenturbericht auf dem Weg nach Syrien. Ihre Ankunft wird für Samstag im Hafen Tartus erwartet, wie die staatliche Nachrichtenagentur Itar-Tass am Freitag unter Berufung auf den Generalstab der Marine berichtete. Tartus ist die zweitgrößte Hafenstadt Syriens. Die beiden Kriegsschiffe gehören zu einer Reihe von russischen Seefahrzeugen, die sich derzeit im Mittelmeer aufhält. Sie sollen dem Bericht zufolge ein paar Tage im Hafen - einem der wenigen russischen Außenposten im Ausland - verweilen. Mit den Kriegsschiffen dürfte Russland Beobachtern zufolge seine Macht demonstrieren und Unterstützung für den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad signalisieren wollen.

Russland unterhält enge Beziehungen zu Syrien. So ist das arabische Land ein wichtiger Käufer russischer Waffen. Seit Beginn der Proteste in Syrien gegen die Regierung sind nach UN-Angaben mindestens 5000 Menschen getötet worden. Die Vereinten Nationen werfen der syrischen Führung schwere und systematische Menschenrechtsverletzungen vor. Syrien weist die Vorwürfe zurück und macht kriminelle Banden für die seit acht Monaten anhaltenden Unruhen verantwortlich.