Der Iran hat ein weiteres Seemanöver in einer der wichtigsten Schifffahrtsstraßen der Welt angekündigt. Die Übungen im Februar konzentrierten sich direkt auf die Straße von Hormuz, sagte der Marinekommandant der Revolutionsgarden, Ali Fadavi, am Freitag nach einem Bericht Nachrichtenagentur Fars.

"Die Islamische Republik Iran hat heute die vollständige Herrschaft über die Region und kontrolliert alle Bewegungen." Hintergrund der Drohungen ist der Streit über das iranische Atomprogramm: Das Land hat gedroht, im Falle weiterer Öl-Sanktionen die Straße von Hormuz zu blockieren. Durch die Meeresenge fahren etliche Öltanker. Die Europäische Union streitet unterdessen weiter darüber, wann das geplante Öl-Embargo in Kraft treten soll.

Der Iran beendete erst am Montag eine zehntägige Militärübung, bei der auch Raketen getestet wurden. Das Manöver wurde in den Gewässern abgehalten, die an die Straße von Hormuz grenzen. Ein Anrainerstaat der Meeresenge ist der Iran. Im Süden grenzt die Schifffahrtsstraße an die Vereinigten Arabischen Emirate und den Oman. Die USA haben erklärt, eine Blockade der internationalen Gewässer nicht hinzunehmen. Die US-Marine verfügt über eine große Streitmacht in der Region, die den iranischen Truppen weit überlegen ist. Auch Großbritannien hat erklärt, jeder Versuch einer Blockade der Wasserstraße wäre illegal und erfolglos.

Neue US-Sanktionen gegen den Iran sollen es den meisten Ländern erschweren, iranisches Erdöl zu kaufen. Die EU-Staaten sind sich prinzipiell einig, ein Einfuhrverbot zu verhängen. Der formelle Beschluss soll spätestens beim nächsten EU-Außenministertreffen am 30. Jänner fallen. Die EU will so im Streit über das Atomprogramm den Druck verstärken, um die Regierung vom Bau von Atomwaffen abzubringen. Der Iran streitet ab, die Atomkraft zu militärischen Zwecken nutzen zu wollen.