Der Iran hat sich zu einer Wiederaufnahme der Verhandlungen über sein umstrittenes Atomprogramm bereiterklärt. Der iranische Außenminister Salehi sagte am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mit seinem türkischen Kollegen Ahmet Davutoglu, er halte die Türkei für den besten Ort für neue Gespräche. Auf das drohende Ölembargo der Europäischen Union reagierte die Regierung in Teheran gelassen.

"Wir sind bereit, die Verhandlungen wieder aufzunehmen", sagte Salehi. Davutoglu hatte der iranischen Regierung nach eigenen Angaben zuvor eine Nachricht der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton übermittelt, in der sie um eine Antwort Teherans auf ihren im Oktober abgeschickten Brief bat. Darin hatte Ashton dem Iran mitgeteilt, dass die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats - die USA, Großbritannien, Frankreich, Russland und China - sowie Deutschland zu neuen Gesprächen bereit seien.

Zuletzt war der Iran vor zwei Jahren zu Verhandlungen über sein Atomprogramm mit der sogenannten 5+1-Gruppe zusammen. Damals konnte aber kein Ergebnis erzielt werden. Die USA und ihre Verbündeten werfen dem Iran vor, mit seinem Nuklearprogramm nach einer Atombombe zu streben.

Auf das drohende Importembargo der EU für iranisches Erdöl reagierte die Regierung in Teheran indes gelassen. "Der Iran ist immer gewappnet, um solchen feindlichen Aktionen entgegenzutreten", sagte Salehi. "Wir sind keineswegs beunruhigt." Dem Land sei es über Jahrzehnte gelungen, Sanktionen des Westens zu überstehen "und wir werden es auch diesmal schaffen".