Die italienische Filmdiva Gina Lollobrigida (88) hat am Montag vor einem Gericht in Rom gegen den 34 Jahre jüngeren Spanier Javier Rigau Rifols ausgesagt. Dieser wird von der Schauspielerin beschuldigt, sie 2010 in Barcelona mit einer gefälschten Vollmacht geehelicht zu haben. Er habe ihr mit Betrug die Unterschrift für die Dokumente entlockt.

Die Hochzeit, die am 29. November 2010 in einer Kirche Barcelonas in Anwesenheit von acht Trauzeugen stattfand, wurde erst 2013 standesamtlich eingetragen. Lollobrigida versicherte, sie sei nicht dabei gewesen und habe erst im Internet von der Heirat erfahren. Eine Unbekannte haben den Part der Braut übernommen. Mit ihrem früheren Begleiter, den sie 2004 bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung in Montecarlo kennengelernt hatte, habe sie niemals Sex gehabt, versicherte die Schauspielerin vor Gericht.

Gina Lollobrigida,  Javier Rigau Rifols
Gina Lollobrigida, Javier Rigau Rifols © (c) AP (BRUNO BEBERT)

Lollobrigida berichtete, dass sie 2006 Rigau Rifols heiraten hätte wollen, weil sie sehr deprimiert gewesen sei. "Ich dachte, eine Ehe würde mir helfen. Zwischen uns hat es aber eigentlich nie etwas gegeben. Er hat mich lediglich zu Partys begleitet", sagte die Schauspielerin. Als sie die Heirat abgesagt hatte, habe Rigau Rifols alles getan, um sie zu überzeugen, ihn doch zu heiraten. Erst später habe sie erfahren, dass der Spanier in mehreren Betrügereien verwickelt gewesen sei.

"Gina Nazionale" war in erster Ehe von 1949 bis 1971 mit dem Arzt Milko Skofic verheiratet, der später ihr Agent wurde. Sie feierte vor allem in den 1950er- und 60er-Jahren als Filmstar Erfolge. Insgesamt drehte sie mehr als 60 Streifen.