Nach neuen Missbrauchsvorwürfen könnte es für US-Schauspieler Bill Cosby eng werden: Das Model Chloe Goins wirft dem 78-Jährigen vor, sie 2008 unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht zu haben. Die 25-Jährige klagte am Dienstag auf Schmerzensgeld. Die Vorwürfe sind anders als die von inzwischen rund 50 anderen Frauen noch nicht verjährt. Bei einer Verurteilung könnte Cosby ins Gefängnis gehen.

Auch Chloe Goins Vorwürfe ähneln denen der mutmaßlichen Leidensgenossinnen frappierend: Cosby soll ihr in der Villa seines Freundes und "Playboy"-Verlegers Hugh Hefner etwas zu trinken gereicht haben, woraufhin sie - damals 18-jährig - bewusstlos geworden sei, gab Goins im Jänner bei der Polizei von Los Angeles zu Protokoll. Als sie wieder zu sich gekommen sei, sei sie nackt auf einem Bett gelegen, an ihre Brüste habe zuvor offenbar "jemand geleckt" und Cosby sei am Fußende gehockt und habe "an einem ihrer Zehen geknabbert".

Ermittlungen eingeleitet

Die Polizei leitete Ermittlungen ein und wird ihre Ergebnisse an die Staatsanwaltschaft von Los Angeles weitergeben. Cosby wird in der Anzeige als "Serienvergewaltiger" beschrieben. Goins gehe es vor allem darum, ihn vor Gericht zu sehen. Wegen ihrer seelischen Probleme und einer Traumatisierung durch den Vorfall will sie außerdem mindestens 75.000 Dollar (66.800 Euro) Schmerzensgeld. Die Vorwürfe Goins ähneln insbesondere denen einem anderen mutmaßlichen Cosby-Opfer, Judy Huth, die dem Schauspieler vorwirft, sie 1974 im Alter von 15 Jahren ebenfalls in der Hefner-Villa unter Drogen gesetzt und vergewaltigt zu haben.

Cosby soll am Freitag in einer anderen Zivilklage vor Gericht befragt werden. In diesem Fall erklärt die Klägerin, sie sei 1974 als 15-Jährige in der Playboy-Mansion von Cosby missbraucht worden. Der Star der 80er-Jahre-Sitcom "The Cosby Show" hat die Vorwürfe in der Vergangenheit immer bestritten. Cosby ist verheiratet und hat vier Töchter.