An seinem 81. Geburtstag, den Udo Jürgens am Mittwoch gefeiert hätte, ehrte die Stadt Zürich den am 21. Dezember 2014 verstorbenen Musiker mit einer Gedenktafel. Das neue Denkmal für den langjährigen Einwohner Zürichs wurde in der Stadthausanlage beim Bürkliplatz enthüllt. Die Zeremonie fand im Beisein des Bruders des Musikers, Künstler Manfred Bockelmann, seines ehemaligen Bandleaders Pepe Lienhard und seines Managers Freddy Burger statt.

Burger sprach in seiner Rede über die Beziehung von Udo Jürgens zu Zürich. Er erinnerte sich an die Zeiten im gemeinsam betriebenen Mascotte-Club und an das erste Konzert des Musikers im Kongresshaus in den 1970-er Jahren, das er organisierte hat. In Zürich fand auch das letzte Konzert von Jürgens statt. "Es gilt unter denen, die dabei waren, als eines seiner besten", sagte Burger.

Freddy Burger und Zürichs Stadtpräsidentin Corine Mauch bei der Enthüllung
Freddy Burger und Zürichs Stadtpräsidentin Corine Mauch bei der Enthüllung © Tagesanzeiger/Tamedia/Doris Fanconi

Dass die Gedenktafel genau unter dem sogenannten Götterbaum platziert wurde, ist kein Zufall. Zu seinem 60. Geburtstag 1994 erhielt Udo Jürgens von der Stadt Zürich sechs Bäume geschenkt. Unter einem davon vergruben Jürgens und der damalige Stadtpräsident Josef Estermann eine Schatulle mit CDs des Musikers. Die Plakette, die daran erinnerte, wurde allerdings immer wieder von Fans entfernt, so dass die Stadt irgendwann aufhörte, das Messingstück zu ersetzen.

Gespräche über Museum

Die neue Tafel ist diebstahlsicher in den Boden eingelassen und von schlichtem, edlem Design. "Ein großer Künstler und Freund unserer Stadt", steht in Messing auf der 44 mal 60 Zentimeter großen Fläche aus Jura-Kalkstein. Ob es in Zürich dereinst auch ein Jürgens-Museum geben wird, ist unklar. Aktuell führt die Stadt Gespräche mit den Erben von Udo Jürgens über die Nutzung seiner früheren Wohnung im sogenannten Corso-Haus, die von Fans als möglicher Standort genannt wird.

Udo Jürgens hatte von 1977 bis 1997 in Zürich gewohnt. Der Mietvertrag der Wohnung läuft derzeit noch auf seine Erben.