Der ehemalige AC/DC-Schlagzeuger Phil Rudd hat zugegeben, Morddrohungen ausgesprochen und Drogen besessen zu haben. Der 60-Jährige gestand am Dienstag vor einem Gericht im neuseeländischen Tauranga, im September 2014 die Drohung in einem Telefongespräch ausgestoßen zu haben. Zunächst hatte Rudd alle Vorwürfe zurückgewiesen.

Der Musiker wurde gegen Kaution freigelassen und muss am 26. Juni zur Urteilsverkündung wieder vor Gericht erscheinen. Bei einer Verurteilung drohen ihm sieben Jahre Haft.

Auftragskiller

Die Staatsanwaltschaft beschuldigte Rudd im November zunächst, er habe versucht, einen Auftragskiller anzuheuern. Diesen Vorwurf ließ die Anklagebehörde aber mangels Beweisen schnell fallen. Staatsanwältin Anna Pollett argumentierte am Dienstag nun, dass Rudd einen Handwerker mehrmals angerufen habe, nachdem Verkäufe seines Solo-Albums ("Head Job") schlecht angelaufen waren. In einem der Telefonate habe er dem Mann mit dem Tod gedroht. Sein Anwalt Craig Tuck führte laut Medienberichten an, es handle sich hier im Kern um einen aus dem Ruder gelaufenen Anruf. Er plädiert auf Freispruch.

Die legendäre Hardrock-Formation AC/DC ist zurzeit ohne Rudd auf Tournee. An seiner Stelle sitzt Chris Slade am Schlagzeug. Am 14. Mai spielt die Band laut Tournee-Plan in Zeltweg in der Steiermark. AC/DC gehört mit 200 Millionen verkauften Alben zu den erfolgreichsten Bands der Musikgeschichte. Sie wurde vor mehr als 40 Jahren in Australien von den Brüdern Malcolm und Angus Young gegründet. Malcolm (62) stieg im vergangenen Jahr aus. Er leide an Demenz und lebe in einem Heim, teilte die Band mit. Seinen Platz nahm für die laufende Tournee Neffe Steve Young ein.

Der gebürtige Australier Rudd spielt - mit Unterbrechungen - seit Beginn an für die Band. Er zog 1983 nach Neuseeland und eröffnete in Tauranga ein Restaurant.