Ein Musikvideo des spanischen Popsängers Enrique Iglesias, das Touristen nach Galicien locken soll, hat in der Region im Nordwesten Spaniens Ärger ausgelöst. Politiker der Opposition beklagten, die Aufnahme mit dem 39-jährigen Musikstar sei sexistisch und Geldverschwendung. Die konservative Regionalregierung hatte für das Video rund 300.000 Euro ausgegeben.

Der Sohn des Schlagersängers Julio Iglesias (71) singt in dem Clip das Lied "Noche y de dia". Dabei werden einige Sehenswürdigkeiten der Region gezeigt. Die Abgeordnete Ana Ponton von der linksnationalistischen Partei BNG bezeichnete das Video am Mittwoch als "skandalös, peinlich, beleidigend und sexistisch". Sie beklagte, dass über weite Strecken spärlich bekleidete junge Frauen gezeigt würden. Die Sozialisten meinten, es sei "unanständig", in Zeiten der Sparpolitik Geld an einen "Multimillionär aus Miami" zu zahlen.

Der Abgeordnete Agustin Baamonde von der regierenden Volkspartei räumte ein: "Vielen gefällt Enrique Iglesias nicht, mir auch nicht." Er verteidigte das Video aber mit den Worten: "Iglesias gehört zu den spanischen Künstlern mit dem größten internationalen Prestige." Der Videoclip sei schon fast zwei Millionen Mal heruntergeladen worden.