Montenegro will den Filmstar Gerard Depardieu (64, "Cyrano de Bergerac", "Asterix und Obelix") nun als seinen Kulturbotschafter einsetzen. Dies wurde in Podgorica nach einem Treffen des Ministerpräsidenten Milo Djukanovic mit dem Schauspieler mitgeteilt.

Der französische Schauspieler hat bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Djukanovic am Dienstagabend einen eventuellen Erhalt eines montenegrinischen Reisepasses nicht ausgeschlossen. Er sei Staatsbürger Frankreichs, der das Privileg gehabt habe, auch einen russischen Pass zu erhalten. Sollte er auch den montenegrinischen Pass bekommen, werde er dennoch seinen französischen weiterhin bewahren, präzisierte der Schauspieler unter Hinweis, dass er "kein Reisepasssammler" sei.

Investitionen an der Adria

Montenegrinische Medien meldeten, dass Depardieu in der Adria-Küstenstadt Budva auch mit einem ortsansässigen Hotelbesitzer seine mögliche Investitionen in der Region besprochen habe. Seinem Anwalt Eric de Caumont zufolge wollte Depardieu in Montenegro allerdings die Produzenten eines Films treffen, der ab Jänner in New York gedreht werde. Dabei geht es um eine Verfilmung der Affäre um Ex-IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn.

Seit Depardieu im Dezember angekündigt hatte, aus Protest gegen die extreme Besteuerung hoher Einkommen Frankreich verlassen zu wollen, steht der Filmstar in seinem Heimatland im Mittelpunkt erregter Debatten.