Wollen wir ganz einfach beim Klischee bleiben: Für gewöhnlich sind Computerentwickler keine Lichtwesen, sie sind meist scheu und lieben das Dunkle  - vielleicht ist es bei Kevin Systrom und Mike Krieger nicht viel anders. Dass sich ausgerechnet ihre Plattform "Instagram" - die sie am 6. Oktober 2010 vom Stapel gelassen haben - zum Hotspot für Glanz, Glamour, Stars und Sternchen entwickelt, damit dürften sie wohl eher nicht gerechnet haben.

Werbeplattform mit Potential

Zum fünften Geburtstag ist man aktuell also das Liebkind von Stars wie Taylor Swift und Sternchen wie Kim Kardashian - beide Damen buhlen beständig um die Gunst der Follower, aktuell führt Taylor Swift mit der recht ansehnlichen Menge von 49,6 Millionen Abonnenten. Kim Kardashian lässt sich auch nicht lumpen, immerhin bekommen 48,1 Millionen Follower ihr Tun und Nicht-Tun auf das Smartphone geliefert. Doch die Präsentationsplattform - in deren Zentrum das bis vor kurzem noch quadaratische - Bild steht, galt lange Zeit als unattraktive Werbeplattform. Nachdem jedoch vor allem die Lifestyle-Bloggingszene zwischen Mode, Kosmetik und Bio-Boom, Instagram für sich entdeckt hat, gibt es kein Halten mehr. Immerhin ist ein Blogger - oder auch Kim Kardashian - mit einem Produkt in der Hand Unsummen wert. Ein Lippenstift da, eine Empfehlung für das Shampoo dort, die neuen Turnschuhe da - billiger, aber effizienter kann man nicht werben.

Im September dann die nächste Jubelmeldung: Der Fotodienst hat die Marke von 400 Millionen Nutzern überschritten. Von den zuletzt dazugekommenen 100 Millionen kommen, so das Unternehmen,  mehr als die Hälfte aus Europa und Asien. Auch die Selbstbedienungs-Plattform für Werbeanzeigen wird kontinuierlich ausgebaut - darunter ist künftig auch ein Einkaufs-Button zu finden, damit man das neue Shampoo von Kim Kardashian auch gleich kaufen kann. Den beiden Entwicklern Kevin Systrom und Mike Krieger dürfte das mittlerweile egal sein, sie haben ihr Geld mit Instagram schon längst verdient: 2012 hat Facebook zugeschlagen - um rund 889 Millionen Euro. Das dürfte ihnen gefallen haben.